Leider war die vergangene Woche ziemlich stressig für mich, weswegen ich den Auftakt der heißen Post Season leider nicht so intensiv verfolgen konnte. Aber die Spiele habe ich geschaut - und damnit, waren das gute Spiele!
Eines vorweg: ich glaube, dass in dieser Spielzeit mit Burgau schon der Gewinner feststeht - die mit Abstand beste Defense sowohl am Perimeter wie in der Zone (bei viertbester Offense!) spricht für sich. Einzige Schwachpunkte: eine latente Schwäche unter den Brettern und eine unterdurchschnittliche Freiwurfquote. Trotzdem glaube ich nicht, dass ich oder Metallica eine Chance gegen die intensive Verteidigung der Donauschwaben haben werden. Braunschweig, wenn auch außer Form in dieser Saison, hatte dem nichts entgegenzusetzen.
Dabei will ich gar nicht die Leistung der Frankfurter schmälern, die (für meine Begriffe überraschend) Worpswede in fremder Halle schlagen konnten. Den Unterschied in einem extrem schnellen High Scoring Game, das erst im vierten Viertel entschieden wurde machte Ng Chok Dee, einer der besten Guards der Liga, der satte 48 Punkte einfuhr, den Unterschied - und komplett ohne Fouls auskam! Trotzdem, ein Sieg gegen die Dragons ist, selbst gegen Mr. Crunch Time Dee, recht unwahrscheinlich. Für Worpswede endete eine der besten Regular Seasons der Vereinsgeschichte leider ein wenig ernüchternd, doch immerhin konnte man den bisherigen Gruppenkrösus Braunschweig klar überholen.
In der blauen Gruppe kam es gleich zu zwei absolut knappen Auseinandersetzungen, die nur wieder einmal unterstreichen, wie dicht es leistungsmäßig hier zugeht. Ebenfalls erst im vierten Viertel konnte Metallica den Sieg gegen die engagiert aufspielenden Hachinger von Juventus klarmachen, die in den Allstars Potejavas und Kapitän Deyring sowie Farac, Pazdziora und dem kompetenten Management eine schlagkräftige Truppe zusammenbringen. Auch Metallica musste lange hart kämpfen, am Ende entschied aber die außergewöhnliche Dreier-Quote von über 50% (18/33!) das Spiel.
Das Spiel der Ulmer gegen die Kölner war wesentlich knapper, als es auf dem Scoreboard aussieht. Kapitän Onaindia, der kurz vor dem Spiel hauchdünn vor Werner-Manfred Schönfelden zum MVP der Regular Season ernannt worden ist, führte die Rooks zum Finaleinzug. Zusammen mit Linstow konnten sie das Reboundmonster Arrufat bändigen, wenn auch auf Kosten der Verteidigung Chatels, der prompt drei aus vier jenseits der Linie einnetzte. In einem ansonsten ausgeglichenen Spiel zweier alter Rivalen setzte sich der bessere Flow der Ulmer (29-17 AST, je 10 von Point Guard Gerum-Wardas und Point Forward Gamalero) gegen die Scharfschützen der Kölner durch, was auch der intensiven Verteidigung Schönfeldens (2-9 3er) zu verdanken ist.
In den Gruppenfinalspielen dürfte Burgau mit Frankfurt etwas mehr Probleme bekommen, haben aber zugleich in Costa und Baoyu zwei Verteidiger, die Dee in seinen Kreisen stark einschränken dürften. Metallica versus Ulm dürfte (geht ja nicht anders in der blauen Gruppe) etwas knapper ausfallen, doch räume ich Metallica insgesamt mehr Chancen ein. Das Team war noch nie so gut wie jetzt, der gewiefte Castro-Medinilla ist auf der 3 eine Macht und weiß genau, wie er gegen den Ulmer Deal Maker Gamalero spielen kann, der Front Court aus Svabik, Leikam und Wernberger ist Ligaspitze, mit Puskeppuleit und Tosarelli lauern zwei ausgebuffte Modellathleten am Perimeter, und von der Bank kommt reichlich Energie. Werde wohl leider nicht live dabei sein (die Skyliners geben sich heute in der Kuhberghalle die Ehre), aber ein interessantes Spiel wird es sicherlich werden.
Last edited by Don Rosa at 10/22/2011 7:13:58 AM