Das ist m.E. zum Teil falsch, zum Teil nicht weit genug gedacht.
Die "Zeiten" die du meinst waren tatsächlich andere. Wichtig bei der derzeitigen Situation ist nicht nur die enorme Menge an Barmitteln, die in den Vereinen rumliegen, sondern der gleichzeitig massiv schrumpfende Spielermarkt, der auf die verfehlte FA-Politik der Spielleitung, das jahrelange Formtraining sowie die schrumpfenden Managerzahlen.
Aus diesem Grund explodieren nicht nur die Preise für junge talentierte Spieler (was ich durchaus befürworte, auch wenn ich entschieden deiner Aussage, Training hätte sich vor 2 Saisons nicht gelohnt, widersprechen würde - für gut geskillte Spieler war schon immer ein Markt mit entsprechender Entlohnung vorhanden, für uninspiriertes 1on1-Gepushe mag das natürlich anders gewesen sein), sondern auch Rentner mit 32-34 gehen aktuell für 500k und mehr über die TL.
Damit ergeben sich mehrere langfristige Probleme:
1. Da der Spielermarkt sich nicht erholen wird, ist von einer Entschärfung der gegenwärtigen Krise nicht auszugehen. Im Gegenteil wird die Zwangssteuer der kommenden Saison, sollte sie auch nur ansatzweise wirkmächtig angedacht sein (also nicht: über 50 Mio Barvermögen = 10k Abgabe/Woche), zu einer Verschärfung des Problems führen, da schlichtweg nicht ausreichend Spieler für das vorhandene Geld da sind.
2. Für Neueinsteiger wird der Abstand zu etablierten Managern damit immer größer. Die größeren Startarenen können hier nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein, statt die Probleme anzugehen wird hier willkürlich angepasst.
3. Immer wieder warnen hier Mitspieler jahrelang vor Schieflagen (Inside-Dominanz, Formtraining, Blank Lineup etc.), dies wird zunächst allzu oft ignoriert, mit Verweis auf einen größeren Überblick des Verantwortlichen. Nach 3 Saisons merkt er dann irgendwann, dass das Balancing nicht stimmt, und trifft z.T. radikale Gegenmaßnahmen, bzw. verkompliziert das Spiel weiter durch Sonderregeln und -möglichkeiten, womit das Gesamtsystem immer fragiler wird.
4. Durch diese Einschnitte und Anpassungen werden Manager, die langfristig planen, vor den Kopf gestoßen. Wozu einen Spieler 7 Saisons lang züchten, wenn das Regelsystem, in dem er sich am Ende bewegen soll, womöglich komplett anders aussieht? Gefördert werden durch die BB-Politik kurzfristig orientierte Opportunisten, und damit frisst das Spiel (als "Managergame") sich letztlich selbst.
Nur mein Senf....
Last edited by Faultier at 11/26/2015 11:57:57 AM